Sonntag, 12. Oktober 2008
Gödel Escher Bach
Gödel, Escher, Bach – ein Endloses Geflochtenes Band (kurz GEB) ist ein Buch von Douglas R. Hofstadter. Es wurde zuerst 1979 unter dem Titel Gödel, Escher, Bach: an Eternal Golden Braid in den USA veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung erschien 1985.

Hofstadter sieht in bestimmten selbstbezüglichen Mustern, den von ihm so genannten Seltsamen Schleifen, den Schlüssel zum Verständnis von Phänomenen wie Sein oder Bewusstsein.

Diese Muster stellt er in seinem Buch vor und findet viele Beispiele dafür, unter anderem aus dem mathematischen Werk Kurt Gödels, unter den kunstvollen Illustrationen M. C. Eschers, aus der Musik Johann Sebastian Bachs, der Informatik (etwa selbstbezügliche Computerprogramme, Quines genannt) und der Molekularbiologie (DNA).

Jedem Kapitel geht ein kurzer Dialog mit den Hauptfiguren Achilles und Theo Schildkröte voran, in der das Thema des Kapitels spielerisch veranschaulicht wird. Dies geschieht durch die geschilderten Ereignisse, aber teilweise auch durch schreiberische Stilmittel.

Das Buch wurde ein Bestseller - in Deutschland fünf Monate auf Platz 1 - und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 1980 den Pulitzer-Preis in der Kategorie General Non-Fiction und den American Book Award in der Kategorie Science Hardback.

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Schrödingers kATZE
Bei Schrödingers Katze handelt es sich um ein Gedankenexperiment, das der österreichische Physiker Erwin Schrödinger (1887–1961) 1935 vorgeschlagen hat.[1]. Es sollte die Unvollständigkeit der Quantenmechanik demonstrieren, wenn man vom Verhalten subatomarer Systeme auf das makroskopischer Systeme schließen will. Ein reales Experiment, das auf demselben Phänomen beruht, ist die quantenhafte Schwebung.

Wigners Freund stellt eine Erweiterung des Gedankenexperiments dar, der so genannte Quantenselbstmord zieht andere Schlüsse aus einem vergleichbaren Experiment.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Hintergrund
2 Das Gedankenexperiment
3 Zitate
4 Einzelnachweise
5 Weblinks



Hintergrund [Bearbeiten]Die Quantenmechanik beschreibt ein physikalisches System mittels der Wellenfunktion. Diese Wellenfunktion beschreibt den Zustand des Systems. Bei einer Messung nimmt das System einen der Eigenzustände des Messoperators an, im Allgemeinen kann sich der Zustand bei der Messung also ändern. Erst im Augenblick der Messung entscheidet sich, welchen der Eigenzustände das System annimmt. Den Zustand vor der Messung kann man als Überlagerung (Superposition) aller Eigenzustände auffassen.

Angeregt durch die kurz zuvor erschienene Arbeit von Albert Einstein, Boris Podolsky und Nathan Rosen (EPR) zu den Grundlagen der Quantenmechanik (Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon), prägte Schrödinger in seiner Abhandlung in den „Naturwissenschaften“ (1935) den Begriff der Verschränkung. Das Beispiel der Katze sollte zeigen, wie eine mikroskopische quantenmechanische Superposition auf ein makroskopisches Objekt prinzipiell übertragen werden kann, indem die Zustände der beiden Objekte miteinander verschränkt werden. Obgleich Schrödinger an diesem absurd wirkenden Beispiel eigentlich die Unvollständigkeit der Quantenmechanik demonstrieren wollte, führte die durch EPR und Schrödinger angestoßene Arbeit schließlich zu den Bellschen Ungleichungen. Diese weisen nach, dass potenzielle alternative Interpretationen der Quantenmechanik, die eher im Sinne von Einstein, Podolsky, Rosen und Schrödinger gewesen wären, nicht mit den experimentellen Konsequenzen der Quantenmechanik vereinbar sind.


Das Gedankenexperiment [Bearbeiten]
Versuchsanordnung. Die Übertragung der Quantenmechanischen Wellenfunktion führt bis zum Öffnen des Kastens zu einer gleichermaßen toten wie lebendigen Katze.Das Gedankenexperiment besagt: In einem geschlossenen Raum befindet sich ein instabiler Atomkern, der innerhalb einer bestimmten Zeitspanne mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zerfällt. Der Zerfall des Atomkerns werde von einem Geigerzähler detektiert. Im Falle einer Detektierung werde Giftgas freigesetzt (oder eine Pistole abgefeuert), was eine im Raum befindliche Katze tötet.

Gemäß der Quantenmechanik befindet sich der Atomkern nach Ablauf der Zeitspanne im Zustand der Überlagerung (noch nicht zerfallen und zerfallen). Demnach sollte sich, wenn die Quantenphysik auch auf makroskopische Systeme anwendbar wäre, auch die Katze im Zustand der Überlagerung, also lebendig und tot, befinden. Diese Schlussfolgerung erscheint zunächst paradox und wird in der „Kopenhagener Deutung“ wie folgt interpretiert: Beim Öffnen des Raumes und Beobachtung (Messung) springt der Atomkern, der sich zuvor im Zustand der Überlagerung befand, in einen der möglichen Zustände. Grund dafür ist, dass die Wellenfunktion, die den Überlagerungszustand des Teilchens bestimmt hat, im Moment der Beobachtung kollabiert. Erst bei der Messung durch einen bewussten Beobachter entscheidet sich also, ob die Katze tot oder lebendig ist. Vor der Messung kann keine Aussage über den Zustand der Katze getroffen werden. Vertreter der Ensembletheorie würden sich auf eine Gesamtheit von Systemen beziehen (also mehrere Kästen mit Katzen): Nach einem bestimmten Zeitintervall sind dann die Hälfte aller Katzen tot und die andere Hälfte lebendig. Hier greift das empirische Gesetz der großen Zahlen, d. h. je öfter man dieses Experiment durchführt, desto mehr nähert sich die relative Häufigkeit der theoretischen Wahrscheinlichkeit an.

Als Alternative zur Kopenhagener Interpretation wurde die Theorie der Dekohärenz entwickelt. Danach verschwinden die Überlagerungen des Zustandes von makroskopischen Objekten (wie Katzen) in dem Augenblick, in dem Wechselwirkungen mit der Umgebung im Bereich eines Wirkungsquantums auftreten. Die Wellenfunktion kollabiert demnach nicht erst durch die Beobachtung (wie in der Kopenhagener Deutung), sondern bereits durch die Wechselwirkungen des Systems mit der Umwelt. Das Einsperren in eine Kiste zur Vermeidung dieser Wechselwirkung (Messung) ist völlig unzureichend. Allein das Verlagern des Schwerpunkts der Katze stellt eine Wechselwirkung mit der Umgebung dar, die um einen Faktor > 1025 zu groß ist, um die Wellenfunktion nicht kollabieren zu lassen. Mit der Dekohärenztheorie lässt sich Schrödingers Experiment physikalisch korrekt und im Rahmen der gewohnten Beobachtungsweisen (Katzen befinden sich normalerweise nie in einer kohärenten Überlagerung von Tot- und Lebendigsein) beschreiben. Eine reale Katze lebt in der Regel in einer Umwelt, die beispielsweise das Gasgemisch der Atemluft umfasst. Diese Teile der physikalischen Welt bilden eine komplexe Umgebung, deren Eigenschaften nicht mehr detailliert (mikroskopisch) beschrieben werden können, sondern allenfalls über makroskopische Eigenschaften wie etwa die Temperatur. In solchen Umgebungen sind kohärente Überlagerungen von „großen“ Objekten wie Katzen praktisch nicht mehr beobachtbar: Nur in extrem isolierten Systemen, vor allem solchen mit sehr wenigen Teilchen, können derartige Quanteneffekte mit größeren Objekten (zum Beispiel ganzen Molekülen) direkt beobachtet werden.

Für die Philosophie ist dieses Experiment interessant im Hinblick auf Erkenntnis und Wahrheit.


Zitate [Bearbeiten]Das Originalzitat: „Man kann auch ganz burleske Fälle konstruieren. Eine Katze wird in eine Stahlkammer gesperrt, zusammen mit folgender Höllenmaschine (die man gegen den direkten Zugriff der Katze sichern muß): in einem Geigerschen Zählrohr befindet sich eine winzige Menge radioaktiver Substanz, so wenig, daß im Laufe einer Stunde vielleicht eines von den Atomen zerfällt, ebenso wahrscheinlich aber auch keines; geschieht es, so spricht das Zählrohr an und betätigt über ein Relais ein Hämmerchen, das ein Kölbchen mit Blausäure zertrümmert. Hat man dieses ganze System eine Stunde lang sich selbst überlassen, so wird man sich sagen, daß die Katze noch lebt, wenn inzwischen kein Atom zerfallen ist. Der erste Atomzerfall würde sie vergiftet haben. Die Psi-Funktion des ganzen Systems würde das so zum Ausdruck bringen, daß in ihr die lebende und die tote Katze (s. v. v.) zu gleichen Teilen gemischt oder verschmiert sind. Das Typische an solchen Fällen ist, daß eine ursprünglich auf den Atombereich beschränkte Unbestimmtheit sich in grobsinnliche Unbestimmtheit umsetzt, die sich dann durch direkte Beobachtung entscheiden läßt. Das hindert uns, in so naiver Weise ein „verwaschenes Modell“ als Abbild der Wirklichkeit gelten zu lassen…“ – Erwin Schrödinger, Naturwissenschaften, 48, 807; 49, 823; 50, 844, November 1935. (s. v. v. steht für lateinisch sit venia verbo, etwa: „entschuldigen Sie den Ausdruck“)
„Wenn eine Quantenberechnung zeigt, dass eine Katze, die in einem geschlossenen Kasten sitzt, eine 50-prozentige Chance hat, tot zu sein, und eine 50-prozentige Chance, am Leben zu sein – weil es eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit gibt, dass ein Elektron einen Mechanismus auslöst, der die Katze dem Einfluss von Giftgas aussetzt, und eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass das Elektron den Auslösemechanismus verfehlt –, lässt die Dekohärenz darauf schließen, dass sich die Katze nicht in irgendeinem absurden Mischzustand zwischen Tod und Leben befinden wird.“ – Brian Greene (Der Stoff, aus dem der Kosmos ist, ISBN 3-88680-738-X, S. 247)
"Wenn ich jemanden von Schrödingers Katze sprechen höre greife ich nach meinem Gewehr" - Stephen Hawking in Anspielung auf ein Zitat von Hanns Johst, zitiert bei Murray Gell-Mann: "Das Quark und der Jaguar", aus dem Amerikanischen übersetzt von Inge Leipold und Thorsten Schmidt, München 1994, Seite 229

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Donnerstag, 9. Oktober 2008
Lichtschwerter
noch toller als unsere Propeller
(besonders am Schluss super:

http://www.youtube.com/watch?v=i-V68uHVlyo

http://feedingthefish.com/

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Dienstag, 7. Oktober 2008
Videomischer Handbuch
http://www.kosmopilot.tmt.de/austausch/_AV5_manual.pdf

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Mittwoch, 1. Oktober 2008
Paulus, Agamben
Wenn ich nun den Sinn der Sprache nicht kenne, so werde ich dem Redenden ein Fremdling sein, und der Redende ist in mir ein Fremdling. (1.Kor.14) „Was Paulus damit meint, ist vollkommen klar: Wenn ich Worte von mir gebe, deren Bedeutung ich nicht verstehe, so ist derjenige, der in mir spricht, die Stimme, die sie von sich gibt, das Prinzip der Sprache selbst in mir, etwas Fremdes, etwas, das nicht weiß, wie man spricht, und das nicht weiß, was es sagt.“ (Agamben, The End of the Poem)

Wer redet denn da? Hallo? Mag es das Prinzip der Sprache selbst sein? Die unsichtbare Grammatik? Hallo? Hallo? Wer bist du denn, du, der da redet ohne dass er weiß, wie man redet? Was ereignet sich denn hier gerade in mir? Und was soll dass denn heißen, in mir?

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Buch der Unruhe, Pesoa
Pesoa, Buch der Unruhe:


213 Alles verflüchtigt sich in mir. Mein ganzes Leben, meine Erinnerungen, meine Phantasie und was sie enthält, meine Persönlichkeit, alles verflüchtigt sich in mir. Ständig fühle ich, dass ich ein anderer war, dass ich als anderer fühlte, dass ich als anderer dachte. Ich sehe ein Schauspiel mit einem nicht dazugehörigen Bühnenbild. Und was ich da sehe, bin ich.

Mein Gott, mein Gott, wen sehe ich da? Wie viele bin ich? Wer ist ich? Was ist dieser Raum zwischen mir und mir?

214 Ich weiß wohl, es ist ein leichtes, eine Theorie vom Verfließen der Dinge und Seelen zu entwerfen, zu begreifen, dass wir ein innerer Lebenslauf sind, sich vorzustellen, dass wir durch uns selbst hindurchgehen, dass wir viele waren… Doch wir haben es hier mit etwas anderem zu tun, nicht mit dem bloßen Dahinströmen der Persönlichkeit zwischen ihren eigenen Ufern; hier ist es das andere Absolute, ein fremdes Wesen, das meines war.

215 Ich vertrete die widersprüchlichsten Meinungen, die unterschiedlichsten Glaubensanschauungen. Daher denke, rede, handle ich nie … für mich denkt, redet, handelt stets einer meiner Träume, in dem ich mich im entsprechenden Augenblick verkörpere. Ich rede, und ein Ich-Anderer spricht. Als wirklich mein empfinde ich einzig eine enorme Unfähigkeit, eine unermessliche Leere, ein Unvermögen gegenüber allem, was Leben ist.

326 Im übrigen Träume ich nicht mehr, als ich lebe: Ich träume das Leben. Alle Schiffe sind Traumschiffe, sobald sie zu träumen in unserer Macht steht. Den Träumer tötet, dass er nicht lebt, wenn er träumt, den Handelnden hindert, dass er nicht träumt, wenn er lebt. Ich habe die Schönheit des Traums und die Wirklichkeit des Lebens zu einer einzigen Glücksfarbe verschmelzen lassen…. Den Traum töten heißt uns selbst töten, heißt unsere Seelen verstümmeln.

Von der Kunst des rechten Träumens (S. 478) Ich wusste nie, was ich empfand. Wann immer man mir von dieser oder jener Gemütsbewegung erzählte und sie beschrieb, war mir stets, als beschriebe man etwas in meiner Seele, doch dachte ich dann nach, kamen mir stets Zweifel. Ich weiß nie, ob ich das, was ich zu sein verspüre, wirklich bin, oder ob ich es nur zu sein glaube. Ich bin eine Gestalt aus meinen eigenen Dramen.

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Zungenrede
Zungenrede
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Zungenrede oder Glossolalie (von altgr. γλῶσσα (glôssa), „Zunge, Sprache“ und λαλέω (laleô), „sprechen, reden“), nach dem Neuen Testament manchmal auch als Sprachengebet oder Beten im/mit dem Geist bezeichnet, sind unverständliche Lautäußerungen, die sich anhören wie eine unbekannte Sprache, im Rahmen religiöser Praktiken zumeist christlicher Erweckungskirchen. In diesen Glaubensrichtungen wird die Zungenrede als eine mystische Sprache betrachtet, welche durch Auslegung den Geist Gottes direkt offenbare. Sehr ähnliche Phänomene, die vorwiegend außerhalb des christlichen Rahmens auftreten, werden als Xenoglossie bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Herkunft
2 Auslegung
3 Bedeutung in der Pfingstbewegung
4 Bibelstellen
4.1 In den Apokryphen
4.2 kontroverse Bibelverse
5 Wissenschaftliche Untersuchungen
6 Kritische Darlegung
7 Literatur
8 Quellen
9 Weblinks



Herkunft [Bearbeiten]An verschiedenen Stellen des Neuen Testaments wird die Zungenrede erwähnt und als ein Zeichen des Glaubens an Jesus Christus genannt und als Verkündigung in fremden, aber real existierenden Sprachen zu den Gaben des Heiligen Geistes gezählt. So etwa im Markusevangelium 16,17: "Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: In meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in neuen Zungen reden [...]." In Apostelgeschichte (Apg 2,1-13) wird berichtet, dass in Jerusalem am Pfingsttag die christliche Botschaft in Sprachen verkündigt wurde, wie sie der heilige Geist auszusprechen gab und Juden aus allen Völkern es in ihrer eigenen Muttersprache verstehen konnten.

Weitere wesentliche Belege, die auf die Lehre und Praxis der Zungenrede in der Urgemeinde hinweisen, sind bei der Bekehrung des Kornelius (Apg 10,44-48), den Ephesusjüngern (Apg 19,1-6) und der Lehre von Apostel Paulus (1. Korinther 14,1-40) zu finden.

Über die Inspirationsbewegung, einen Zweig des radikalen Pietismus, fand die Zungenrede gegen Ende des 17. Jahrhunderts erneut Eingang in die religiöse Praxis. Im heutigen Christentum wird sie besonders in der Pfingstbewegung und der charismatischen Erneuerung praktiziert.


Auslegung [Bearbeiten]Wird in einer Gemeinschaft eine Botschaft in Sprachen weitergegeben, so sollte diese anschließend ausgelegt, das heißt in verständliche Sprache „übersetzt“ werden. Dies wird von Paulus in 1. Korinther 14 ausdrücklich gefordert. Paulus bestätigt die Praxis der Zungenrede, warnt aber vor Missbräuchen und nennt sie (ohne Auslegung) weniger bedeutsam als die prophetische Rede und vor allem die Liebe.

Die Auslegung kann durch den Beter selbst geschehen, in der Regel aber durch einen anderen. Dies geschieht dadurch, dass der Auslegende die Zungenrede in seiner Sprache hört (wie es am Tage zu Pfingsten geschildert wurde), oder er empfängt von Gott die Auslegung als eine Offenbarung (d.h. wie in einem inneren Eindruck). Nach Paulus handelt es sich dabei meist um Prophetie.

Die Fähigkeit, eine Zungenrede auszulegen, gehört gemäß dem Neuen Testament zu den Gaben des Heiligen Geistes. Die Auslegung der Zungenrede soll von zwei oder dreien beurteilt werden und ist der biblischen Botschaft untergeordnet. Das wesentlichste Kriterium der Beurteilung ist, ob die Auslegung von Gott ist und dem Worte Gottes (der Bibel) nicht widerspricht.


Bedeutung in der Pfingstbewegung [Bearbeiten]In der Anfangszeit der Pfingstbewegung sahen es viele als gegeben an, dass Menschen mit der Gabe der Zungenrede nur aufgrund einer Eingebung in Zungen beten können. Bald setzte sich jedoch die Ansicht durch, dass es verschiedene Formen von Zungenreden gibt:

Erstens die Zungenrede als persönliche Gebetssprache ohne Auslegung, die nur dem persönlichen Gebet oder als Lobpreis zu Gott dient und den Beter erbaut. Daneben wird sie häufig in der Fürbitte eingesetzt. Sie soll dem Beter ermöglichen, für ihm (weitgehend) unbekannte Anliegen bzw. Personen zu beten und auch verhindern, dass die Subjektivität des Beters das Gebet beeinflusst. Diese persönliche Gebetssprache steht jedem, der bereits in Zungen gebetet hat, jederzeit zur Verfügung. Unter diesen Punkt fällt auch das oft in pfingstlich-charismatischen Gottesdiensten praktizierte Singen im Geist, bei dem alle Teilnehmer gemeinsam in Zungen zu Gottes Lob singen.
Daneben gibt es die Geistesgabe der Zungenrede mit Auslegung. Diese dient dazu, eine Botschaft von Gott weiterzugeben und muss dazu ausgelegt werden. Eine solche Botschaft in Zungen mit Auslegung ist der Prophetie gleichgestellt.
Die Zungenrede hat demnach nichts mit Ekstase zu tun. Der Beter ist bei vollem Bewusstsein und kann den Vorgang kontrollieren, beispielsweise das Gebet beginnen oder beenden, laut oder leise beten. Sie wird in der Pfingstbewegung als Zeichen dafür gewertet, dass der Betreffende die Geistestaufe, den Heiligen Geist empfangen hat. In anderen Teilen der charismatischen Erneuerung hat die Zungenrede jedoch keine solche Bedeutung. Sie ist nach ihnen eine von mehreren Geistesgaben, die man haben kann oder auch nicht. Zungenrede während eines Gottesdienstes oder einer Gebetsgemeinschaft wird jedoch auch hier als eine Manifestation der Gegenwart des Heiligen Geistes gewertet.

Jedenfalls schließt diese Art des Gebetes den bewussten Verstand aus, denn der Beter weiß meist nicht, was er betet. Die Zungenrede kann im Rahmen eines Gottesdienstes oder einer Gebetsgemeinschaft praktiziert werden, meist jedoch beim privaten Gebet. Zungenrede sollte im Gottesdienst jedoch in „geordneten“ Verhältnissen und nicht durcheinander ausgeübt werden. Hierauf bezieht sich besonders der Apostel Paulus im 1. Korintherbrief 14,27 LUT.


Bibelstellen [Bearbeiten]Jesus nannte das Reden in neuen Zungen als eines der Zeichen, die den Gläubigen folgen (Evangelium nach Markus 16,17-18 LUT).
Am Tage zu Pfingsten wurden die Jünger Jesu von dem heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu predigen, wie es ihnen der heilige Geist auszusprechen gab (Apostelgeschichte des Lukas 2,1-4 LUT).
Als Apostel Petrus den Nichtjuden Jesus Christus verkündigte, fiel auf sie ebenfalls der heilige Geist und die Gabe der Zungenrede (Apostelgeschichte 10,44-46 LUT).
Als Apostel Paulus den Täuflingen die Hände auflegte, kam der heilige Geist auf sie und sie redeten in Zungen und weissagten (Apostelgeschichte 19,6 LUT).
Paulus zählt die Zungenrede zu den Gaben des heiligen Geistes. In den Aufzählungen werden Gaben mir höherer Priorität genannt (1. Brief des Paulus an die Korinther, 12,8-10 LUT, 12,28-31 LUT).
Ohne die Liebe ist das Zungenreden ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle (1. Korinther 13,1 LUT).
Im Gegensatz zur Liebe wird das Zungenreden und die Erkenntnis usw. aufhören wenn das Vollkommene kommen wird (1. Korinther 13,8 LUT).
Wer in Zungen redet, der redet nicht für Menschen, sondern für Gott (1. Korinther 14,2-5 LUT).
Wer in Zungen redet, der erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, der erbaut die Gemeinde (1. Korinther 14,4 LUT).
Denn wer prophetisch redet, ist größer als der, der in Zungen redet; es sei denn, er legt es auch aus, damit die Gemeinde dadurch erbaut wird (1. Korinther 14,5 LUT).
Wenn in Zungen geredet wird und nicht mit deutlichen Worten, wie kann man wissen was gemeint ist (1. Korinther 14,9 LUT).
Wer also in Zungen redet soll darum beten es auch auslegen zu können (1. Korinther 14,13 LUT).
In der Gemeindeversammlung hält Paulus wenige Worte mit dem Verstand für wesentlicher als viele Worte in Zungen 1. Korinther 14,19 LUT).
Am Schluss weist Paulus darauf hin, sich um prophetisches Reden zu bemühen, die Zungenrede jedoch nicht zu verwehren (1. Korinther 14,39 LUT).

In den Apokryphen [Bearbeiten]Jesus Sirach 51, 30

kontroverse Bibelverse [Bearbeiten]1. Mose 11, 1-9 (Die Babylonische Sprachverwirrung als Kontrapunkt zum Sprachengebet)

Wissenschaftliche Untersuchungen [Bearbeiten]Der Psychiater Andrew Newberg an der Universität von Pennsylvania führte 2006 eine Untersuchung über die Vorgänge im Gehirn während der Zungenrede durch. Er testete fünf Frauen und maß ihre Hirnaktivität während der Zungenrede und während des Singens von Gospels. Bei allen fünf Frauen hörte die Aktivität im Frontallappen während der Zungenrede praktisch auf, was auf eine Reduktion der Selbstkontrolle hinweist, während die Aktivität im Parietallappen zunahm (umgekehrt wie bei Meditation). Diese Reduktion der Selbstkontrolle entspricht den Aussagen von Leuten, die die Zungenrede praktizieren. [1]

Einige Psychiater in der psychiatrischen Abteilung des Virovitica-Spitals in Kroatien untersuchten das Phänomen und kamen zum Schluss, dass bei Glossolalie vorübergehend ein Regressionszustand eintritt, der eine mögliche Erklärung für die positive, fast psychotherapeutische Wirkung der Glossolalie ist. [2]


Kritische Darlegung [Bearbeiten]Manche christlichen Richtungen, die die Zungenrede nicht praktizieren, stehen ihr kritisch gegenüber, in Großkirchen ebenso wie in nicht-charismatischen Freikirchen. Die im Neuen Testament geschilderten Vorgänge werden zwar unterschiedlich erklärt, jedoch im Allgemeinen positiv gewertet. Es besteht die Meinung gemäß der Bibel, dass das Zungenreden nur zur frühchristlichen Zeit eine Bedeutung hatte (1.Korinther 13, 1.8-10). Die heutige Praktik des Zungenredens wird jedoch außerhalb von pfingstlerischen oder charismatischen Kreisen fast durchweg strikt abgelehnt und nicht als Gabe des Heiligen Geists gesehen, wobei die Interpretationen von gruppendynamischen oder psychologischen Vorgängen bis zu dämonischen Manifestationen gehen.

Roger Liebi beispielsweise differenziert begrifflich zwischen dem neutestamentlichen Phänomen der Sprachenrede, bei der der Sprecher ohne vorherigen Lernprozess in einer ihm unbekannten Fremdsprache redet und der heute in pfingstlich-charismatischen Kreisen praktizierten Zungenrede. Nur erstere sei bewusste Kommunikation mit dem Zuhörer und als heilsgeschichtliches Zeichen zu verstehen, dass Gott zu allen Menschen in allen Sprachen redet. Dies fehle aber der heutigen Zungenrede als Lautäußerungen, die grundsätzlich sowohl dem Sprecher als auch Zuhörern unverständlich sind.

Diese Differenzierung wird durch 1.Korinther 14 gestützt. Paulus unterscheidet in seinem Brief eindeutig zwischen der prophetischen Rede (Weissagung Elberfelder Bibel), die dem Sprecher genau wie dem Zuhörer verständlich ist, und der Zungenrede die unverständlich bleibt (es sei denn, es gibt eine Auslegung).

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Dienstag, 30. September 2008
Oliver Sacks
Oliver Sacks berühmtestes Buch Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte versammelt 24 Geschichten von Menschen mit seltsamen, sich auf die Persönlichkeit auswirkenden neurologischen Störungen. Die emphatisch beschriebenen Fallstudien vermitteln dem Leser, dass es noch eine andere Normalität als die allgemein gültige geben kann.
Inhalt: In der titelgebenden Geschichte ist ein erfolgreicher Musikwissenschaftler und Sänger an visueller Agnosie erkrankt, der sog. Seelenblindheit. Aufgrund einer winzigen Verletzung in der rechten Gehirnhälfte kann Dr. P. die Gegenstände nicht mehr erkennen und greift statt nach seinem Hut zum Gesicht seiner Frau. Während im ersten Teil des Buchs Menschen vorgestellt werden, die wie Dr. P. an einem spezifischen Verlust leiden, stehen im zweiten Teil Patienten im Mittelpunkt, bei denen sog. neurologische Überschüsse vorliegen. So erfährt beispielsweise Natasha K. im Alter von 89 Jahren einen Überschwang an Gefühlen, der von Sacks als Neurosyphilis diagnostiziert und den Wünschen der beschwingten Dame entsprechend nur gemäßigt, nicht aber vollständig geheilt wird. In einem dritten Teil schildert Sacks seine Begegnungen mit Menschen, die visionäre Fähigkeiten aufweisen oder deren Wahrnehmungen sich plötzlich verändert haben, wie z. B. bei Stephen D., der eines Morgens mit dem Geruchssinn eines Hundes erwacht. Der letzte Teil versammelt Geschichten von Menschen mit geistigen Behinderungen und besonderen Fähigkeiten; Sacks berichtet u. a. von seiner Behandlung geistig und körperlich retardierter Zwillinge, die durch ihr phänomenales Zahlengedächtnis das Interesse von Wissenschaft und Medien auf sich gezogen hatten.
Neben der Schilderung kurioser Krankheiten hebt Sacks die außerordentlichen Fähigkeiten hervor, welche die Patienten unbewusst entwickelt haben, um ihre neurologischen Defekte zu kompensieren. Im Vorwort zu seinem Buch schreibt er: »Klassische Sagen und Legenden sind von archetypischen Figuren, von Helden, Opfern, Märtyrern und Kriegern bevölkert. Die Patienten eines Neurologen sind Verkörperungen dieser Figuren.« In Nachschriften zu den einzelnen Geschichten gibt Sacks medizinische Erklärungen, sodass das Werk gleichermaßen als Kompendium skurriler, authentischer Geschichten wie auch als populärpsychologisches Sachbuch gelesen werden kann.
Wirkung: Das vom Rowohlt-Verlag als Sachbuch vertriebene Werk mit dem kuriosen Titel wurde zum Bestseller und fand insbesondere in der darstellenden Kunst große Resonanz. So diente die Titelgeschichte als Vorlage für eine 1986 von dem Komponisten Michael Nyman uraufgeführte Kammeroper; 1993 suchte der Regisseur Peter Brook in seinem Stück L‘homme qui nach einer Schauspielsprache für die Darstellung neurologischer Defekte.

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Montag, 29. September 2008
Rote Königin Hypothese
Red-Queen-Hypothese
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Rote-Königin-Hypothese)
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Als Rote-Königin-Hypothese (engl. red queen hypothesis) bezeichnet man eine Hypothese zur Evolution, die zwei Phänomene erklären soll: Den Vorteil der aus evolutionsbiologischer Sichtweise eigentlich wenig effektiven sexuellen Fortpflanzung und das ständige "Wettrüsten" konkurrierender Organismen (Parasit-Wirt, Beute-Jäger).

Die Hypothese wurde 1973 von Leigh Van Valen vorgeschlagen, der sie Lewis Carrolls Alice hinter den Spiegeln entlehnte. Die darin auftretende Rote Königin erklärt der neugierigen Alice: "Hierzulande musst du so schnell rennen, wie du kannst, wenn du am gleichen Fleck bleiben willst."

Der Evolutionsbiologe Graham Bell, der sich jedoch nicht explizit auf Van Valen berief, welcher sich in seiner Version nur auf überartliche, makroevolutionäre Zusammenhänge bezogen hatte, übertrug das Bild der Roten Königin 1980 auf die Fortpflanzung: Auf einer mikroevolutionären Ebene erlaube sexuelle Fortpflanzung, die alle Nachkommen zu experimentellen Mischungen aus den Genen der Eltern mache, eine Anpassung, die eine Art befähige, eine eroberte ökologische Nische zu halten.[

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Montag, 8. September 2008
Wunderland in Echt: Gravitationsanomalien
Ein Rätsel der Wissenschaft sind sogenannte Gravitationsanomalien, bei denen es bergauf geht aber Autos etc von alleine "hoch-rollen"
2 Dieser Orte sind:
Karpacz Gorny in Polen und Rocca di Papa in Italien.
Zu letzterem gibt es den Versuch einer genauen "Erforschung" des Phänomens:

http://www.borderlands.de/gravity.anomalies.php3?print=yes

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