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Freitag, 25. Juli 2008
Pendelschlag
kay voges, 19:43h
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post dramatik
kay voges, 19:42h
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doppelbelichtung
kay voges, 19:42h
Aus einem Interview mit Schlingensief
.......
Frage: Gleich zu Beginn der Züricher Ausstellung sieht man einen alten Super-8-Film Ihres Vaters, auf dem Sie als Kind zu sehen sind. Der Film ist doppelt belichtet. Man sieht Sie, wie Sie eine Flasche Wasser trinken, gleichzeitig sieht man die Aufnahme eines Wasserfalls. Wieso eröffnet dieser Film Ihre Ausstellung?
Schlingensief: Das war 1967. Wahrscheinlich der größte Flash in meinem Kopf: Da sehe ich mich als 7-Jährigen zweimal im selben Bild. Wasser trinken – Wasserfall. Und mein Vater hat es nicht extra gemacht, sondern den Film einfach zweimal umgelegt. Und so entstand eine Doppelbelichtung. Wenn eine Kamera eine Doppelbelichtung gemacht hat, damit ich etwas sehen kann, was vorher nicht da war, dann ist das sensationell für mich. Das ist der Punkt des Jahrhunderts für mich, das ist die Sensation: Ich sehe was, was du nicht siehst. Deshalb steht dieser Film am Anfang der Ausstellung.
Frage: Man könnte auch glauben, all die Doppelbelichtungen, all die Folien vor den Bildern in Ihren Installationen hätten auch etwas mit ihren Augenproblemen zu tun. Sie sollen diesen Sommer einiges abgesagt haben, weil Sie nicht gut sehen konnten.
Schlingensief: Das hat bestimmt auch damit zu tun. Mein Vater war ja am Ende seines Lebens blind und sein Vater auch. Ich hab’ auch diese Krankheit im Auge, die Drusen. Das sind Ablagerungen auf den Sehnerven, die werden nicht mehr weggespült. Und an den Stellen ist dann das Bild angefräst. Das habe ich kombiniert mit grünem Star, der den Druck auf den Sehnerv erhöht. Man muss Tropfen nehmen, einmal am Tag. Mein Vater hat das 15 Jahre gemacht, bis ganz erblindet war. Und gerade in letzter Zeit, als ich diese großen Augenprobleme hatte, dachte ich stark über die Bilder nach, die mir als Kind als klar beigebracht wurden, als ideal, als wirkliche Tatsache. Das klare, eindeutige Bild gibt es nicht. Es ist eine Lüge.
das ganze Interview unter http://www.schlingensief.com/weblog/?p=262
http://www.nonphotography.com/Gallery/favorite/double.jpg
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Frage: Gleich zu Beginn der Züricher Ausstellung sieht man einen alten Super-8-Film Ihres Vaters, auf dem Sie als Kind zu sehen sind. Der Film ist doppelt belichtet. Man sieht Sie, wie Sie eine Flasche Wasser trinken, gleichzeitig sieht man die Aufnahme eines Wasserfalls. Wieso eröffnet dieser Film Ihre Ausstellung?
Schlingensief: Das war 1967. Wahrscheinlich der größte Flash in meinem Kopf: Da sehe ich mich als 7-Jährigen zweimal im selben Bild. Wasser trinken – Wasserfall. Und mein Vater hat es nicht extra gemacht, sondern den Film einfach zweimal umgelegt. Und so entstand eine Doppelbelichtung. Wenn eine Kamera eine Doppelbelichtung gemacht hat, damit ich etwas sehen kann, was vorher nicht da war, dann ist das sensationell für mich. Das ist der Punkt des Jahrhunderts für mich, das ist die Sensation: Ich sehe was, was du nicht siehst. Deshalb steht dieser Film am Anfang der Ausstellung.
Frage: Man könnte auch glauben, all die Doppelbelichtungen, all die Folien vor den Bildern in Ihren Installationen hätten auch etwas mit ihren Augenproblemen zu tun. Sie sollen diesen Sommer einiges abgesagt haben, weil Sie nicht gut sehen konnten.
Schlingensief: Das hat bestimmt auch damit zu tun. Mein Vater war ja am Ende seines Lebens blind und sein Vater auch. Ich hab’ auch diese Krankheit im Auge, die Drusen. Das sind Ablagerungen auf den Sehnerven, die werden nicht mehr weggespült. Und an den Stellen ist dann das Bild angefräst. Das habe ich kombiniert mit grünem Star, der den Druck auf den Sehnerv erhöht. Man muss Tropfen nehmen, einmal am Tag. Mein Vater hat das 15 Jahre gemacht, bis ganz erblindet war. Und gerade in letzter Zeit, als ich diese großen Augenprobleme hatte, dachte ich stark über die Bilder nach, die mir als Kind als klar beigebracht wurden, als ideal, als wirkliche Tatsache. Das klare, eindeutige Bild gibt es nicht. Es ist eine Lüge.
das ganze Interview unter http://www.schlingensief.com/weblog/?p=262
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