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Donnerstag, 24. Juli 2008
Theodore Kaczynski
kay voges, 16:00h
Theodore („Ted“) John Kaczynski (* 22. Mai 1942 in Chicago) ist ein US-amerikanischer Mathematiker und Bombenleger.
Er verschickte im Zeitraum von 1978 bis 1995 16 Briefbomben an verschiedene Personen in den USA, wodurch drei Menschen getötet und weitere 23 verletzt wurden. Bevor seine Identität bekannt war, wurde er als Unabomber (university and airline bomber) bezeichnet, da er die Bomben vornehmlich an Universitätsprofessoren und Vorstandsmitglieder von Fluggesellschaften geschickt hatte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Theodore_Kaczynski
"Das Netz" von Lutz Dammbeck
Ein Roadmovie zwischen LSD-Kybernetik und Technophobie
Der Film von Lutz Dammbeck beleuchtet die Faszination für jene positive Vision einer globalen Vernetzung, in der Welt- statt Staatsbürger leben, durch das Prisma des Negativs. In einer Genremischung aus Lap-Top-Roadmovie und kriminalistischer Enquête demonstiert er, wie Kybernetik, Systemtheorie, Psychologie und Militärprogramme vernetzte Maschinensysteme hervorbringen, indem er die Argumentation der Technologie-Gegner des "Freedom Clubs" durchspielt.
Wer steckt hinter den Anschlägen auf namhafte Computerwissenschaftler in den USA in den Jahren zwischen 1978 und 1995? Während Dammbeck Protagonisten der Cyber-Elite aufsucht, fungiert der ehemalige Harvard-Mathematikprofessor Ted Kaczynski und mutmasslicher Attentäter über einen fortlaufenden Briefwechsel als technophober Protagonist, den man niemals zu Gesicht bekommt. Er ist das schlechte Gewissen der Fortschrittsgesellschaft.
Auf der einen Seite predigen Cybertheoretiker wie Stuart Brand die Schaffung offener Systeme auf der Basis der neuen Leitwissenschaft, Norbert Wieners Kybernetik. Trotz der klar militärischen Ausrichtung der ersten Netzwerke sind die Verbindungen zur kalifornischen Hippie-Szene nur auf den ersten Blick überraschend. Denn während das Gehirn als Fleischmaschine konzipiert und erforscht wird, wie Nachrichtenübertragung von Maschinen und Lebenwesen funktioniert, ist hier die Droge LSD einerseits Mittel zur alternativen Bewusstseinserweiterung, steht aber auch im Zentrum psychologischer Forschung zur Neuprogrammierung des Individuums. Dammbeck hat dazu beeindruckende Aufnahmen von LSD-Tests an menschlichen Versuchskaninchen recherchiert. Von Geheimdiensten in Auftrag gegebene Forschungsprojekte verhehlen ihre Ziele nicht. Der hochdekorierte Major James Murray spricht da von "Americas Mission", von der angestrebten US-Weltherrschaft nach erfolgtem globalen Feldzug des Guten gegen das Böse.
Als Anti-Christ tritt hier Kaczynskis "Unabomber-Manifest" in Aktion, das eine "Revolution gegen den technologischen Fortschritt" vertritt, "gegen Überwachung und Bewusstseinssteuerung", da die Technologie der Natur entgegengesetzt sei. Getrieben von der Angst vor der Unberechenbarkeit komplexer Systeme ist der Systemzusammenbruch das erklärte Ziel.
Wenn der Regisseur zu keinem Zeitpunkt selbst Partei ergreift und der inzwischen verurteilte Ted Kaczynski unbewusst zu Robin-Hood-Status aufsteigt, dann gründet dies vielleicht auch in der bewegenden Szene, in dem der inzwischen verstorbene Kybernetik-Vordenker Heinz von Foerster bekennt, angesichts der vielen immer noch offenen Fragen vom Physiker zum Meta-Physiker geworden zu sein.
http://www.arte.tv/de/kunst-musik/kultur-digital/Transmediale04/353638,CmC=353650.html
Er verschickte im Zeitraum von 1978 bis 1995 16 Briefbomben an verschiedene Personen in den USA, wodurch drei Menschen getötet und weitere 23 verletzt wurden. Bevor seine Identität bekannt war, wurde er als Unabomber (university and airline bomber) bezeichnet, da er die Bomben vornehmlich an Universitätsprofessoren und Vorstandsmitglieder von Fluggesellschaften geschickt hatte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Theodore_Kaczynski
"Das Netz" von Lutz Dammbeck
Ein Roadmovie zwischen LSD-Kybernetik und Technophobie
Der Film von Lutz Dammbeck beleuchtet die Faszination für jene positive Vision einer globalen Vernetzung, in der Welt- statt Staatsbürger leben, durch das Prisma des Negativs. In einer Genremischung aus Lap-Top-Roadmovie und kriminalistischer Enquête demonstiert er, wie Kybernetik, Systemtheorie, Psychologie und Militärprogramme vernetzte Maschinensysteme hervorbringen, indem er die Argumentation der Technologie-Gegner des "Freedom Clubs" durchspielt.
Wer steckt hinter den Anschlägen auf namhafte Computerwissenschaftler in den USA in den Jahren zwischen 1978 und 1995? Während Dammbeck Protagonisten der Cyber-Elite aufsucht, fungiert der ehemalige Harvard-Mathematikprofessor Ted Kaczynski und mutmasslicher Attentäter über einen fortlaufenden Briefwechsel als technophober Protagonist, den man niemals zu Gesicht bekommt. Er ist das schlechte Gewissen der Fortschrittsgesellschaft.
Auf der einen Seite predigen Cybertheoretiker wie Stuart Brand die Schaffung offener Systeme auf der Basis der neuen Leitwissenschaft, Norbert Wieners Kybernetik. Trotz der klar militärischen Ausrichtung der ersten Netzwerke sind die Verbindungen zur kalifornischen Hippie-Szene nur auf den ersten Blick überraschend. Denn während das Gehirn als Fleischmaschine konzipiert und erforscht wird, wie Nachrichtenübertragung von Maschinen und Lebenwesen funktioniert, ist hier die Droge LSD einerseits Mittel zur alternativen Bewusstseinserweiterung, steht aber auch im Zentrum psychologischer Forschung zur Neuprogrammierung des Individuums. Dammbeck hat dazu beeindruckende Aufnahmen von LSD-Tests an menschlichen Versuchskaninchen recherchiert. Von Geheimdiensten in Auftrag gegebene Forschungsprojekte verhehlen ihre Ziele nicht. Der hochdekorierte Major James Murray spricht da von "Americas Mission", von der angestrebten US-Weltherrschaft nach erfolgtem globalen Feldzug des Guten gegen das Böse.
Als Anti-Christ tritt hier Kaczynskis "Unabomber-Manifest" in Aktion, das eine "Revolution gegen den technologischen Fortschritt" vertritt, "gegen Überwachung und Bewusstseinssteuerung", da die Technologie der Natur entgegengesetzt sei. Getrieben von der Angst vor der Unberechenbarkeit komplexer Systeme ist der Systemzusammenbruch das erklärte Ziel.
Wenn der Regisseur zu keinem Zeitpunkt selbst Partei ergreift und der inzwischen verurteilte Ted Kaczynski unbewusst zu Robin-Hood-Status aufsteigt, dann gründet dies vielleicht auch in der bewegenden Szene, in dem der inzwischen verstorbene Kybernetik-Vordenker Heinz von Foerster bekennt, angesichts der vielen immer noch offenen Fragen vom Physiker zum Meta-Physiker geworden zu sein.
http://www.arte.tv/de/kunst-musik/kultur-digital/Transmediale04/353638,CmC=353650.html
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Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners. Gespräche für Skeptiker
kay voges, 15:39h
von Heinz von Foerster (Autor), Bernhard Pörksen (Autor) Carl-Auer-Systeme Verlag
Kurzbeschreibung
Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Sind unsere Weltbilder lediglich Erfindungen, oder entspricht ihnen eine äußere Realität? Ist Wahrheitserkenntnis möglich? Es sind diese Fragen, die der Physiker und Philosoph Heinz von Foerster und der Journalist Bernhard Pörksen in ihren Gesprächen debattieren. Gemeinsam erkunden sie die Grenzen unseres Erkenntnisvermögens, diskutieren die scheinbare Objektivität unserer Sinneswahrnehmung, die Folgen des Wahrheitsterrorismus und den Zusammenhang von Erkenntnis und Ethik, Sicht und Einsicht.
Dabei offenbart sich ein Denken, das die Fixierung scheut und die eine, ewig gültige Antwort ablehnt. Und immer wieder geht es in diesen mit leichter Hand formulierten Dialogen um die innere Verbindung zwischen einem faszinierenden wissenschaftlichen Werk und einem ungewöhnlichen und aufregenden Leben.
Über den Autor
Heinz von Förster (1911-2002) war nach dem Studium der Physik in Wien in verschiedenen Forschungslaboratorien tätig, bevor er 1949 in die USA ging, wo er an der Universität von Illinois das inzwischen legendäre Biologische Computer-Laboratorium gründete - die Wiege jener Erkenntnistheorie, die später unter der Bezeichnung "Konstruktivismus" für Aufsehen sorgen sollte. Bernhard Pörksen, Dr. phil., studierte Germanistik, Journalistik und Biologie, war als Journalist tätig und lehrt heute als Juniorprofessor an der Universität Hamburg Journalistik und Kommunikationswissenschaft.
Kurzbeschreibung
Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Sind unsere Weltbilder lediglich Erfindungen, oder entspricht ihnen eine äußere Realität? Ist Wahrheitserkenntnis möglich? Es sind diese Fragen, die der Physiker und Philosoph Heinz von Foerster und der Journalist Bernhard Pörksen in ihren Gesprächen debattieren. Gemeinsam erkunden sie die Grenzen unseres Erkenntnisvermögens, diskutieren die scheinbare Objektivität unserer Sinneswahrnehmung, die Folgen des Wahrheitsterrorismus und den Zusammenhang von Erkenntnis und Ethik, Sicht und Einsicht.
Dabei offenbart sich ein Denken, das die Fixierung scheut und die eine, ewig gültige Antwort ablehnt. Und immer wieder geht es in diesen mit leichter Hand formulierten Dialogen um die innere Verbindung zwischen einem faszinierenden wissenschaftlichen Werk und einem ungewöhnlichen und aufregenden Leben.
Über den Autor
Heinz von Förster (1911-2002) war nach dem Studium der Physik in Wien in verschiedenen Forschungslaboratorien tätig, bevor er 1949 in die USA ging, wo er an der Universität von Illinois das inzwischen legendäre Biologische Computer-Laboratorium gründete - die Wiege jener Erkenntnistheorie, die später unter der Bezeichnung "Konstruktivismus" für Aufsehen sorgen sollte. Bernhard Pörksen, Dr. phil., studierte Germanistik, Journalistik und Biologie, war als Journalist tätig und lehrt heute als Juniorprofessor an der Universität Hamburg Journalistik und Kommunikationswissenschaft.
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