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Montag, 7. April 2008
Logik des Sinns: Serie der Paradoxa 2
sputnic_nils, 00:34h
2. Von den Oberflächenwirkungen
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"Die Stoiker unterschieden radikal zwei Ebenen des Seins: zum einen das tiefe und wirkliche Sein, die Kraft; andererseits die Ebene der Tatsachen, um die es auf der Oberfläche des Seins geht und die eine endlose Vielheit unkörperlicher Wesen bildet" Emile Bréhier
Im gegensatz zu Platons Einteilung der Welt in die Dimension der Dinge und der Dimension des Werdens, teilen die Stoiker die Welt an einer Stelle "an der nie zuvor eine Grenze zu erkennen war". Sie stellen Schicksal und Notwendigkeit gegenüber und kehren so sogar, den Platonismus radikal um.
Es gibt zwei unterschiedliche Arten des Seins:
1. Körper und Dingzustände
- mit physischen Qualitäten
- mit Beziehungen und Mischungen zwischen den Körpern
- mit Aktionen und Passionen der Körper
- nur sie existieren im Raum
- die einzige Zeit der Körper ist die Gegenwart, die allein in der Zeit existiert.
- es gibt ausschließlich Ursachen, niemals Wirkungen.
- alle Ursachen sind Schicksal.
Bsp: Körper sind Eisen und Feuer. Vermischen sie sich
sind beide Körper koexistent: das Feuer ist im Eisen (das Rotglühen).
2. unkörperliche Wirkungen und Ereignisse
(man könnte auch sagen eine Dimension der Verben?)
- sie haben niemals physische Qualitäten oder Eigenschaften.
- sie sind ausschließlich logische oder dialektische Attribute.
- sie sind ein Werden, dass die Gegenwart bis ins unendliche in Vergangenheit und Zukunft teilt.
sie sind also ein Unbegrenzt-Werden und niemals in der Gegenwart.
- sie sind einzig auf der Oberfläche zu erkennen
- Wirkungen erzeugen ausschließlich Wirkungen.
Bsp: das Beginnen-zu-glühen ist ein unkörperliches Ereignis an der Oberfläche, der Schnittkante zwischen Feuer und Eisen. Die Körper selber verändern ihre Eigenschaften nicht.
Wachsen, verkleinern, erröten, zu grünen beginnen..., sind also keine Dingzustände oder Mischungen der Körper sondern nur Ergebnisse dieser Mischungen, unkörperlich und nur an der Oberfläche der Dinge.
Nach Emile Bréhier bringt der Schnitt eines Skapells ins Fleisch nicht eine neue Eigenschaft des Fleisches hervor, sondern ein neues Attribut, das des "zerschnitten seins".
Eine neue Art der Kausalbeziehung,
(Beziehung zwischen Ursache und Wirkung) wird dadurch erschaffen:
Ursachen erzeugen Ursachen (=Schicksal) und Wirkungen erzeugen Wirkungen (=Notwendigkeit)
Wenn Körper alle Zustände, Qualitäten und Ursachen vereinen muß umgekehrt gelten:
daß die Wirkung alles Ideelle (die Ideen) auf die Oberfläche der Dinge spiegelt.
Aus Platons Trugbildern werden Wirkungen - damit ergibt sich die Umkehrung des Platonismus.
Das nennt Deleuze Oberflächenwirkung oder auch Phantasma.
Das Paradoxon:
Alles was sich ereignet, passiert an der Oberfläche.
Das Paradoxon erscheint als Entfaltung der Sprache an dieser Grenze.
Chrysipp lehrt:" Wenn du etwas sagst, kommt es aus deinem Mund. Wenn du also sagst ein Karren, dann kommt der Karren auch aus deinem Mund"
(siehe auch Nonsense oder Zenbuddhismus)
"Im Gegensatz zur Ironie Platons ist der Humor die Kunst der Oberfläche"
"Wir gehen von den Körpern zum Unkörperlichen, indem wir dem Grenzverlauf folgen, indem wir über die Oberfläche entlanggleiten"
Deleuze bemerkt bei Carroll eine immer mehr zur reinen Oberfläche tendierenden Geschichte: Zum einen änderte er später den Titel Alice und ihre unterirdischen Abenteuer zum anderen werden Figuren und Inhalte immer 2-Dimensionaler immer mehr Oberfläche: Zu Anfang sind es noch Kaninchenbau und Tiere, später sind es Spielkarten, Schachbretter und Spiegelbilder. In Sylvie & Bruno beschreibt er eine Walzmaschine die Lieder in die länge ziehen kann und ein Beutel, der so zusammengenäht wurde, dass "seine äußere Oberfläche in Kontinuität zu seiner inneren Oberfläche steht" (siehe Möbius Band)... "Er umhüllt die ganze Welt und bewirkt, dass das was innen ist, außen wird, und das, was außen ist, innen..."
Möbius Band:
eine geometrische Form mit nur einer Seite und einer Fläche
Deleuze behauptet: Alice erlebt nicht mehrere Abenteuer, sondern nur ein einziges: ihren Aufstieg an die Oberfläche.
"und wenn es hinter dem Vorhang nichts zu sehen gibt, dann desshalb, weil das Sichtbare oder eher das ganze mögliche Wissen eben die Fläche des Vorhangs ist..."
Dass sich Carroll tatsächlich mit dem Thema der Oberflächen befasst haben muß, belegt das Zitat aus seinem Aufsatz The dynamics of a particle "Glatte Oberfläche ist das Hauptmerkmal eines Diskurses..."
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"Die Stoiker unterschieden radikal zwei Ebenen des Seins: zum einen das tiefe und wirkliche Sein, die Kraft; andererseits die Ebene der Tatsachen, um die es auf der Oberfläche des Seins geht und die eine endlose Vielheit unkörperlicher Wesen bildet" Emile Bréhier
Im gegensatz zu Platons Einteilung der Welt in die Dimension der Dinge und der Dimension des Werdens, teilen die Stoiker die Welt an einer Stelle "an der nie zuvor eine Grenze zu erkennen war". Sie stellen Schicksal und Notwendigkeit gegenüber und kehren so sogar, den Platonismus radikal um.
Es gibt zwei unterschiedliche Arten des Seins:
1. Körper und Dingzustände
- mit physischen Qualitäten
- mit Beziehungen und Mischungen zwischen den Körpern
- mit Aktionen und Passionen der Körper
- nur sie existieren im Raum
- die einzige Zeit der Körper ist die Gegenwart, die allein in der Zeit existiert.
- es gibt ausschließlich Ursachen, niemals Wirkungen.
- alle Ursachen sind Schicksal.
Bsp: Körper sind Eisen und Feuer. Vermischen sie sich
sind beide Körper koexistent: das Feuer ist im Eisen (das Rotglühen).
2. unkörperliche Wirkungen und Ereignisse
(man könnte auch sagen eine Dimension der Verben?)
- sie haben niemals physische Qualitäten oder Eigenschaften.
- sie sind ausschließlich logische oder dialektische Attribute.
- sie sind ein Werden, dass die Gegenwart bis ins unendliche in Vergangenheit und Zukunft teilt.
sie sind also ein Unbegrenzt-Werden und niemals in der Gegenwart.
- sie sind einzig auf der Oberfläche zu erkennen
- Wirkungen erzeugen ausschließlich Wirkungen.
Bsp: das Beginnen-zu-glühen ist ein unkörperliches Ereignis an der Oberfläche, der Schnittkante zwischen Feuer und Eisen. Die Körper selber verändern ihre Eigenschaften nicht.
Wachsen, verkleinern, erröten, zu grünen beginnen..., sind also keine Dingzustände oder Mischungen der Körper sondern nur Ergebnisse dieser Mischungen, unkörperlich und nur an der Oberfläche der Dinge.
Nach Emile Bréhier bringt der Schnitt eines Skapells ins Fleisch nicht eine neue Eigenschaft des Fleisches hervor, sondern ein neues Attribut, das des "zerschnitten seins".
Eine neue Art der Kausalbeziehung,
(Beziehung zwischen Ursache und Wirkung) wird dadurch erschaffen:
Ursachen erzeugen Ursachen (=Schicksal) und Wirkungen erzeugen Wirkungen (=Notwendigkeit)
Wenn Körper alle Zustände, Qualitäten und Ursachen vereinen muß umgekehrt gelten:
daß die Wirkung alles Ideelle (die Ideen) auf die Oberfläche der Dinge spiegelt.
Aus Platons Trugbildern werden Wirkungen - damit ergibt sich die Umkehrung des Platonismus.
Das nennt Deleuze Oberflächenwirkung oder auch Phantasma.
Das Paradoxon:
Alles was sich ereignet, passiert an der Oberfläche.
Das Paradoxon erscheint als Entfaltung der Sprache an dieser Grenze.
Chrysipp lehrt:" Wenn du etwas sagst, kommt es aus deinem Mund. Wenn du also sagst ein Karren, dann kommt der Karren auch aus deinem Mund"
(siehe auch Nonsense oder Zenbuddhismus)
"Im Gegensatz zur Ironie Platons ist der Humor die Kunst der Oberfläche"
"Wir gehen von den Körpern zum Unkörperlichen, indem wir dem Grenzverlauf folgen, indem wir über die Oberfläche entlanggleiten"
Deleuze bemerkt bei Carroll eine immer mehr zur reinen Oberfläche tendierenden Geschichte: Zum einen änderte er später den Titel Alice und ihre unterirdischen Abenteuer zum anderen werden Figuren und Inhalte immer 2-Dimensionaler immer mehr Oberfläche: Zu Anfang sind es noch Kaninchenbau und Tiere, später sind es Spielkarten, Schachbretter und Spiegelbilder. In Sylvie & Bruno beschreibt er eine Walzmaschine die Lieder in die länge ziehen kann und ein Beutel, der so zusammengenäht wurde, dass "seine äußere Oberfläche in Kontinuität zu seiner inneren Oberfläche steht" (siehe Möbius Band)... "Er umhüllt die ganze Welt und bewirkt, dass das was innen ist, außen wird, und das, was außen ist, innen..."
Möbius Band:
eine geometrische Form mit nur einer Seite und einer Fläche
Deleuze behauptet: Alice erlebt nicht mehrere Abenteuer, sondern nur ein einziges: ihren Aufstieg an die Oberfläche.
"und wenn es hinter dem Vorhang nichts zu sehen gibt, dann desshalb, weil das Sichtbare oder eher das ganze mögliche Wissen eben die Fläche des Vorhangs ist..."
Dass sich Carroll tatsächlich mit dem Thema der Oberflächen befasst haben muß, belegt das Zitat aus seinem Aufsatz The dynamics of a particle "Glatte Oberfläche ist das Hauptmerkmal eines Diskurses..."
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Tomatensalat (Lied)
kay voges, 20:25h
Das Tomatensalat-Lied ist ein Kinderlied, das Kindern das Prinzip der Polymetrik näher bringen soll.
Das Lied besteht aus 16 Takten im 3/4-Takt, beginnend mit einem Auftakt im ersten, und abschließend mit der Zählzeit EINS im 16. Takt. Das Wort Tomatensalat wird dabei gesungen, wobei auf jeden Schlag eine Silbe des Wortes gesungen wird, beginnend mit dem Auftakt.
Jede Silbe die auf die Zählzeit EINS fällt wird betont, die restlichen werden nicht betont. Im achten Takt setzt man für zwei Viertelpausen aus – auf die Zählzeiten ZWEI und DREI –, ebenso im neunten Takt, wo zwei Viertelpausen auf die Zählzeiten EINS und ZWEI fallen.
Die Schwierigkeit liegt darin, dass man das Wort Tomatensalat nicht wie gewohnt auf die zweite und fünfte Silbe betont, sondern auf ständig wechselnde Silben. Anstatt Tomatensalat würden auch andere fünfsilbige Wort funktionieren (z. B. Kartoffelpüree), diese Variante ist jedoch die am meisten verbreitete.
Die begleitenden Akkorde sind wie folgt (in der Tonart C-Dur): C-Dur G-Dur C-Dur F-Dur C-Dur G-Dur C-Dur
Eine weitere Variante dieses Motivs findet sich bei der Berliner Humppaband Die Wallerts.
(aus Wikipedia)
Das Lied besteht aus 16 Takten im 3/4-Takt, beginnend mit einem Auftakt im ersten, und abschließend mit der Zählzeit EINS im 16. Takt. Das Wort Tomatensalat wird dabei gesungen, wobei auf jeden Schlag eine Silbe des Wortes gesungen wird, beginnend mit dem Auftakt.
Jede Silbe die auf die Zählzeit EINS fällt wird betont, die restlichen werden nicht betont. Im achten Takt setzt man für zwei Viertelpausen aus – auf die Zählzeiten ZWEI und DREI –, ebenso im neunten Takt, wo zwei Viertelpausen auf die Zählzeiten EINS und ZWEI fallen.
Die Schwierigkeit liegt darin, dass man das Wort Tomatensalat nicht wie gewohnt auf die zweite und fünfte Silbe betont, sondern auf ständig wechselnde Silben. Anstatt Tomatensalat würden auch andere fünfsilbige Wort funktionieren (z. B. Kartoffelpüree), diese Variante ist jedoch die am meisten verbreitete.
Die begleitenden Akkorde sind wie folgt (in der Tonart C-Dur): C-Dur G-Dur C-Dur F-Dur C-Dur G-Dur C-Dur
Eine weitere Variante dieses Motivs findet sich bei der Berliner Humppaband Die Wallerts.
(aus Wikipedia)
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